Der Trick mit dem Adressabgleich

Bei einem “Incoming Call” (ein Telefonanruf) gab es am Schluss die Bitte des Anrufers, einmal die Adresse abzugleichen. Das Angebot soll ja auch ankommen. Vorgabe des Anrufers: Postleitzahl: 12277. Dann die Frage des Anrufers: Welche Stadt? – Berlin. Welche Straße? Nun wurde ich wirklich stutzig.
Ich hatte im Internet für ein Angebot ein Formular ausgefüllt. Alle Adressangaben und mehr noch ganz lieb in das Formular eingetragen. Warum hat der Anrufer diese Adressdaten nicht? Auf meine Frage kam einiges Gestammel durch den Hörer, von wegen große Firma und ich wüsste doch, wie das ist bei großen Firmen…
Vorsicht ist gerade bei Telefonaten angebracht. Fremden so wenig Information wie möglich geben.
Jan Wandrey
Nun weiß ich genau, dass besagte Firma, in dessen Formular ich die Adressdaten eingetragen hatte, Salesforce benutzt. Vermutlich mit API-Anbindung. Da geht nichts verloren!
Auf Nachfrage erfahre ich vom Anrufer, der mein Angebot präzisieren möchte, dass er gar nicht für die besagte Firma arbeitet, sondern “im Auftrag” dieser arbeitet. Gut. Es war zu hören, dass er aus einem Callcenter angerufen hat. Das ist auch durchaus üblich.
Für die Weiterleitung des Angebotes benötigte der Anrufer nach seiner Aussage nun aber unbedingt die Adressdaten. – Ich nannte ihm noch die Straße und Hausnummer der AGIDAT.
Es wird so sein, dass der Anrufer in seiner Bildschirmmaske diese Angaben nicht einsehen konnte. Er wird auch den Arbeitsauftrag haben, diese Daten abzufragen. Ist das notwendig?
Es kommt darauf an.
Es kann sein, dass die Automation in dem großen Unternehmen nicht so funktioniert, wie ich mir das vorstelle.
Es kann auch sein, dass genau mit der Abfrage das beauftragte, anrufende Unternehmen diese Daten noch einmal für sich erhebt und dann gleich meine Einwilligung in die Erhebung der Daten annimmt. Das scheint gängige Praxis zu sein, um an Adressdaten zu kommen. Für Werbung und auch um sie weiterzuverkaufen.
Vorsicht ist geboten. Nicht nur im Internet. Auch beim Telefonat.
Kleine Informationshappen ergeben Stück für Stück ein immer besseres Bild. Sie kennen das aus der analogen Welt. Dort nennen wir es puzzeln.
Denken Sie immer genau nach, wem Sie welche Ihrer personenbezogenen Daten anvertrauen.